Neues Kapitel in der Gießener Nahverkehrsgeschichte

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Sechs Busse auf einer Straße mit dem Text "Bearbeitetes Foto" darübergelegt.

Neues Kapitel in der Gießener Nahverkehrsgeschichte

Neues Kapitel im Gießener Nahverkehr

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  1. Dezember 2025

Schlagwörter: Finanzen, Verkehr, Wirtschaft

Ab dem 1. Januar 2026 steht im ÖPNV-Netz von Gießen ein umfassender Modernisierungsschub bevor. Die Stadt hat einen neuen Verkehrsvertrag unterzeichnet, der erweiterte Buslinien, längere Betriebszeiten und zentrale organisatorische Änderungen mit sich bringt. Bürgerinnen und Bürger können sich auf bessere Verbindungen freuen – darunter ein ausgebautes Abend- und Wochenendangebot in mehreren Stadtteilen.

Die Verantwortung für den Busbetrieb geht von den Stadtwerken Gießen auf die Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO) über, die künftig auch den Ticketverkauf und die Linienplanung übernimmt. Dies markiert das Ende jahrzehntelanger Eigenregie durch die Stadtwerke, zunächst als kommunaler Eigenbetrieb, später als Aktiengesellschaft. Der Vertrag kam in Kooperation mit dem Zweckverband Oberes Lahntal (ZOV-Verkehr) zustande.

Die Aufstockung umfasst jährlich 130.000 zusätzliche Buskilometer und 14.000 weitere Betriebsstunden – ein Plus von 5 Prozent bei der Gesamtstrecke und 8 Prozent bei den Fahrzeiten. Die Linie X34 verbindet nun den Gießener Hauptbahnhof mit dem Europa-Viertel im Stundentakt an Wochentagen und alle zwei Stunden samstags. Die Linie X40 wurde von Biedenkopf und Gladenbach aus bis nach Gießen verlängert und hält am Parkhaus Lahnstraße nahe dem Bahnhof; montags bis samstags verkehrt sie im Zweistundentakt.

Mehrere Linien wurden angepasst: Die Linie 14 ersetzt die bisherige Linie 12 zwischen Berliner Platz und Sandfeld und bietet eine 30-Minuten-Verbindung zum Dialysezentrum. Die Linien 801 und 802 verdoppeln ihre Fahrten zum Philosophikum und fahren nun auch abends, samstags und sonntags länger – an Sonn- und Feiertagen sogar bis Schiffenberg, wo sie die alte Linie 6 ablösen. Im südlichen Stadtzentrum, einschließlich des Viertels Schlangenzahl, gibt es künftig Busse an Abendstunden, samstagnachmittags und ganztägig sonntags.

Drei Haltestellen wurden umbenannt: Aus „Friedhof“ wird „Neuer Friedhof“, „Nahrungsberg“ heißt nun „Alter Friedhof“ und „Egerländer Straße“ firmiert künftig unter „Landgraf-Ludwigs-Gymnasium“. Änderungen gibt es zudem bei den Linien 3, 12, 13, 800 und 802, deren Streckenführungen und Fahrpläne überarbeitet wurden.

Die Umstellungen treten am 1. Januar 2026 in Kraft und leiten eine neue Ära in der Organisation des Gießener Busverkehrs ein. Mit dichteren Takten, besserer Abdeckung und optimierten Linien will die Stadt die Erreichbarkeit für Pendler, Studierende und Anwohner verbessern – besonders in bisher unterversorgten Gebieten. Das erweiterte Netz kommt auch zentralen Einrichtungen wie dem Dialysezentrum und Universitätsgebäuden zugute.