Wie ein junger Staatsanwalt die NS-Vergangenheit in Frankfurt aufdeckt

Wie ein junger Staatsanwalt die NS-Vergangenheit in Frankfurt aufdeckt

"Im Labyrinth des Schweigens" – Ein düsteres Kapitel der Nachkriegszeit

Der deutsche Spielfilm Im Labyrinth des Schweigens (Originaltitel: Labyrinth of Silence) aus dem Jahr 2014 beleuchtet eine der dunkelsten Phasen der deutschen Nachkriegsgeschichte. Unter der Regie von Giulio Ricciarelli erzählt der Film die Geschichte des jungen Staatsanwalts Johann Radmann, der auf eine erschütternde Wahrheit stößt: Ein ehemaliger Auschwitz-Kommandant lebt unbehelligt als Lehrer im Frankfurt der 1950er-Jahre. Die Handlung zeigt, mit welchem Widerstand Radmann konfrontiert wird, als er versucht, Verbrechen aufzuarbeiten, die viele noch immer leugnen oder verdrängen.

Der Film spielt im Deutschland der späten 1950er-Jahre und beginnt, als Radmann – gespielt von Alexander Fehling – zufällig auf einen Fall stößt, der einen früheren NS-Offizier betrifft. Seine Ermittlungen führen ihn zu Hans Eichberger, einem Arzt mit einer verborgenen Vergangenheit in Auschwitz, verkörpert von Robert Stadlober. Je tiefer Radmann gräbt, desto mehr stößt er auf Widerstand – nicht nur bei den Behörden, sondern auch im eigenen Umfeld, etwa bei seinem Kollegen, dem Staatsanwalt Ernst Vogel (André Szymanski).

Radmanns unermüdliche Suche nach der Wahrheit wird zur Besessenheit, die sein Privatleben und seine Beziehungen belastet. Seine Freundin Frieda (Freya Kreutzkam) erlebt mit, wie er sich immer mehr in den Fall verstrickt. Trotz Warnungen und Rückschlägen gibt er nicht auf und deckt weitere Verdächtige auf – doch er muss erkennen, dass viele Mächtige die Vergangenheit lieber begraben sehen. Gedreht wurde der Film in Frankfurt am Main sowie im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau in Polen. Weltweit spielte Im Labyrinth des Schweigens über 4,5 Millionen US-Dollar ein, davon knapp 800.000 Dollar in den USA und Kanada. Der Film ist nun auf Amazon Prime Video mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren verfügbar.

Am Ende begreift Radmann, dass es wichtiger ist, die Wahrheit ans Licht zu bringen, als um jeden Preis Verurteilungen zu erwirken. Sein Kampf spiegelt die Weigerung einer ganzen Nation wider, sich der eigenen Vergangenheit zu stellen. Im Labyrinth des Schweigens bleibt ein eindringliches Porträt von Gerechtigkeit, Erinnerung und dem Preis, den es kostet, das Schweigen zu brechen.