Warum „Dinner for One“ seit 50 Jahren unser Silvester prägt

Warum „Dinner for One“ seit 50 Jahren unser Silvester prägt
Jedes Jahr an Silvester versammeln sich Millionen in Deutschland und Österreich, um Dinner for one zu schauen – eine skurrile britische Comedy-Sketch, die längst zum geliebten Ritual geworden ist. Die 18-minütige Aufnahme aus dem Jahr 1963 füllt die Stunden vor Mitternacht mit Lachen und Wehmut. Wie die Tradition ihren festlichen Platz erlangte, bleibt unklar, doch die Mischung aus Absurdität und Melancholie begeistert das Publikum seit über einem halben Jahrhundert.
Die Handlung spielt um 1900 in einem englischen Salon: Miss Sophie, eine 90-jährige Aristokratin, feiert ihr jährliches Geburtstagsdinner. Ihre vier engsten Freunde – längst verstorben – werden von ihrem Butler James verkörpert, der mit jedem Gang in eine andere Rolle schlüpft. Das Mahl folgt einem starren, mehrgängigen Zeremoniell, bei dem jedes Gericht mit einem bestimmten Getränk serviert wird – ein Spiegel der kolonialen Dekadenz und der Klassenzwänge der britischen Oberschicht.
Im Laufe des Abends wird James zunehmend betrunken, denn zu jedem abwesenden Gast muss er mit dessen Lieblingsdrink anstoßen. Sein Kontrollverlust steht in scharfem Kontrast zu Miss Sophies steifer Höflichkeit und entlarvt die Absurdität hinter ihrer makellosen Fassade. Der Humor entsteht aus dieser Spannung: Der Butler bricht mit seiner Trunkenheit die sorgfältig gewahrte Ordnung, während die Einsamkeit der alten Dame als unausgesprochenes Übel erscheint. Doch der Sketch überzeugt nicht nur durch Slapstick. Er karikiert eine Gesellschaft, die an hohlen Traditionen festhält, in der Rituale die Isolation kaschieren. Miss Sophie und James verbinden Abhängigkeit und stumme Komplizenschaft – ihre Dynamik deutet auf tiefere, unausgesprochene Bindungen hin.
Ursprünglich als Lückenfüller ausgestrahlt, erlangte Dinner for one 1972 seinen Kultstatus, als der NDR die Aufnahme an Silvester zeigte. Seither ist der Sketch fester Bestandteil des Programms – eine Brücke zwischen Besinnlichkeit und Feierlaune.
Heute ist Dinner for one mehr als nur eine Komödie: Es ist ein kulturelles Phänomen. Die Mischung aus Satire und Pathos berührt die Zuschauer und schenkt ihnen ein gemeinsames Lachen vor dem Jahreswechsel. Die Tradition lebt nicht durch gezielte Förderung, sondern weil Generationen von Zuschauern sie zu ihrer eigenen gemacht haben.

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