Thüringen wagt Experiment: Bürgerforum diskutiert bis 2027 über Frieden und Diplomatie

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Eine Gruppe von Menschen, die mit zwei Personen Handschlag machen, Flaggen im Hintergrund an Stangen, ein Podium mit Mikrofon und eine Topfpflanze in der Nähe.

200 Teilnehmer, Vier Regionen: Bürgerrat startet im März - Thüringen wagt Experiment: Bürgerforum diskutiert bis 2027 über Frieden und Diplomatie

Thüringen startet im März 2023 ein großes Bürgerforum

Unter dem Titel „Bürgerversammlung Frieden und Diplomatie in Thüringen“ kommt ab März 2023 ein ungewöhnliches Projekt an den Start: 200 zufällig ausgewählte Einwohnerinnen und Einwohner des Freistaats werden sich bis Ende 2027 regelmäßig austauschen – über Frieden, Diplomatie und weitere zentrale gesellschaftliche Fragen. Ziel der Initiative ist es, der Bevölkerung eine direkte Stimme bei der Gestaltung regionaler Perspektiven auf globale Herausforderungen zu geben.

Die 200 Teilnehmenden werden gleichmäßig auf die vier Planungsregionen Thüringens verteilt, mit jeweils 50 Personen pro Gebiet. Ausgewählt werden sie per Losverfahren aus 36 zufällig bestimmten Städten und Gemeinden. Rund 10.000 Einladungen sollen verschickt werden, um einen möglichst breiten Querschnitt der Bevölkerung abzubilden.

Das Projekt läuft von März 2023 bis Dezember 2027. Neben den Bürgerinnen und Bürgern wirken auch Expertinnen und Experten aus den Bereichen Diplomatie, Konfliktlösung und Menschenrechte an den Diskussionen mit. Zudem beteiligen sich lokale Politiker, Vertreter der Zivilgesellschaft sowie professionelle Moderatorinnen und Moderatoren. Ein landesweiter Kongress im Sommer 2027 bildet einen wichtigen Höhepunkt. Mit rund 250.000 Euro aus dem Landeshaushalt finanziert, arbeitet die Versammlung mit nur wenigen festen Regeln – diese Offenheit ermöglicht es den Teilnehmenden, die Gespräche selbst zu gestalten. Die Treffen finden an wechselnden Orten in ganz Thüringen statt; Tagesordnungen und Teilnehmerlisten werden öffentlich zugänglich sein.

Die Ergebnisse und Empfehlungen der Bürgerversammlung werden dokumentiert und an Entscheidungsträger weitergegeben. Die Organisatoren erhoffen sich dadurch eine breitere öffentliche Auseinandersetzung mit den Themen Frieden und Diplomatie. Die abschließenden Ergebnisse werden bis Ende 2027 erwartet.