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Eine bootähnliche Struktur auf der rechten Seite mit tanzenden Menschen und einer Flagge, mit einem Gebäude mit Uhr und Vorhängen im Hintergrund.

Nijinsky und Pavlova: Baden-Badens vergessene Tanzlegenden kehren zurück

Tanzlegenden in der Lichtentaler Allee

Nijinsky in Baden-Baden: Wie der Ballett-Visionär und Anna Pavlova durch die Kurstadt schlenderten

Teaser: Weniger bekannt: Nijinsky und Pavlova waren auch in Baden-Baden. John Neumeier präsentiert seine Nijinsky-Sammlung an dem historischen Ort.

Baden-Baden ehrt in diesem Herbst zwei Tanzlegenden mit einem Festival zu Ehren von Wazlaw Nijinsky und Anna Pavlova. Die Veranstaltung, die vom 2. bis 12. Oktober stattfindet, würdigt ihre bahnbrechenden Beiträge zum Ballett – beide Künstler hinterließen vor über einem Jahrhundert ihre Spuren in der Kurstadt.

Das Festival "Die Welt von John Neumeier" zeigt Aufführungen, Ausstellungen und seltene Archivstücke, die mit diesen Ikonen verbunden sind.

Nijinsky reiste erstmals im August 1913 nach Baden-Baden und wohnte im Grandhotel Stephanie – dem heutigen Brenners Parkhotel. Dort arbeitete er mit Sergei Djagilew an einem Ballett zu Musik von Bach. Seine Innovationen mit den Ballets Russes hatten bereits das zeitgenössische Spitzentanz revolutioniert und die Grenzen des frühen 20. Jahrhunderts gesprengt.

Drei Jahre zuvor, 1910, war Pavlova im Konzertsaal des Kurhauses aufgetreten. Im August 1913 kehrte sie zurück – nur wenige Wochen nach Nijinskys Abreise – und präsentierte im Theater Baden-Baden ihr Markenstück "Der sterbende Schwan". Ihr Besuch sorgte für Begeisterung, wenn auch nicht ohne Dramatik: Eine angekündigte Vorstellung wurde kurzfristig abgesagt, bevor sie wieder ins Programm aufgenommen wurde.

Das bevorstehende Festival belebt diese Verbindungen neu. Neumeiers Ballett "Nijinsky" aus dem Jahr 2000, das auch Pawlowas "Der sterbende Schwan" einbezieht, steht im Mittelpunkt. Ein weiterer Höhepunkt ist "Epilog", begleitet von einer Ausstellung im Stadtmuseum Baden-Baden. Ab dem 3. Oktober wird Neumeiers private Sammlung – inspiriert von Nijinsky – zu sehen sein und einen seltenen Einblick in die kreative Welt des Choreografen bieten.

Das Festival verbindet Geschichte und moderne Interpretation, von Nijinskys revolutionären Techniken bis zu Pawlowas zeitloser Kunst. Elf Tage lang geben Aufführungen und Ausstellungen dem Publikum die Möglichkeit, das Erbe dieser Ballettpioniere zu erkunden. Baden-Badens Rolle in ihrer Geschichte wird durch Tanz, Musik und archivarische Schätze wiederaufgelebt.