Wiesbaden diskutiert Prostitution: Ausbeutung, Gewalt und das Schweigen der Gesellschaft

Admin User
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Ein Collage mit verschiedenen Bildern von Frauen in unterschiedlichen Kostümen, jedes begleitet von Text und Dollarbeträgen.

Wiesbaden diskutiert Prostitution: Ausbeutung, Gewalt und das Schweigen der Gesellschaft

Veranstaltungsreihe zu Prostitution und ihren gesellschaftlichen Folgen in Wiesbaden

Im Oktober findet in Wiesbaden eine Reihe von Veranstaltungen statt, die sich mit Prostitution und ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft befassen. Vom 4. bis 5. Oktober veranstalten Studierende der Hochschule RheinMain auf dem Dern’schen Gelände eine 24-stündige Performance. Zudem hält die bekannte Aktivistin und Prostitutionsexpertin Huschke Mau zwei Vorträge in der Stadt, und im Kunsthaus Wiesbaden ist derzeit die Ausstellung „Gesichtslos – Frauen in der Prostitution“ zu sehen.

Huschke Mau, die sich für das sogenannte „Nordische Modell“ in der Prostitutionspolitik einsetzt, spricht am 4. Oktober zunächst im Sitzungssaal des Rathauses über ihre Erfahrungen und den gesellschaftlichen Kontext von Prostitution. Am 5. Oktober folgt um 19 Uhr ein weiterer Vortrag im Wiesbadener Rathaus – passend zum „Internationalen Tag gegen Prostitution“. Dieser Aktionstag macht auf die schädlichen Folgen von Prostitution und die Ausbeutung von Frauen aufmerksam.

Die bis zum 26. Oktober laufende Ausstellung „Gesichtslos – Frauen in der Prostitution“ thematisiert die Erlebnisse von Frauen in der Branche. Sie zeigt schonungslos auf, dass nahezu alle Betroffenen vor ihrem Einstieg in die Prostitution emotionale, körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt haben. Seit dem Jahr 2000 wurden in Deutschland mindestens 119 Frauen in Zusammenhang mit Prostitution ermordet, 69 überlebten Anschläge, und sechs Frauen gelten als vermisst.

Die Wiesbadener Veranstaltungen sollen den Dialog anregen und das Bewusstsein für die Realität der Prostitution und ihre Folgen für Frauen schärfen. Durch die Vorträge von Huschke Mau und die Ausstellung „Gesichtslos“ erhalten Besucherinnen und Besucher Einblicke in die komplexen Zusammenhänge von Prostitution und ihrem gesellschaftlichen Umfeld.