Provokation pur: Warum *Sancta* die Stuttgarter Oper in Aufruhr versetzt

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Drei Frauen, die auf der Bühne Geigen spielen, mit Notenpulten und Noten davor, während ein Zuschauer im Vordergrund sitzt; an der weißen Wand im Hintergrund ist eine Uhr angebracht und links ist ein weißer Vorhang zu sehen.

Provokation pur: Warum *Sancta* die Stuttgarter Oper in Aufruhr versetzt

Teaser: Florentina Holzingers Opernperformance Sancta feiert ihre Rückkehr an die Staatsoper Stuttgart. Wie sieht Dirigentin Marit Strindlund das umstrittene Werk?

30. September 2025, 11:03 Uhr

Eine radikale Neuinszenierung der Oper Sancta kehrt mit einer kühnen Mischung aus klassischer und Popmusik an die Staatsoper Stuttgart zurück. Die Aufführung stellt religiöse Normen infrage, indem sie Paul Hindemiths 1921 verbotenes und einst als gotteslästerlich gebrandmarktes Werk Sancta Susanna neu interpretiert. Diesmal sprengt die Produktion mit provokanten Bildern, Nacktheit und extremen körperlichen Akten die Grenzen, um den Platz der Frau in der christlichen Geschichte zurückzuerobern.

Sancta stammt von der Regisseurin Florentina Holzinger, die Hindemiths Originalpartitur mit modernen Kompositionen verbindet. Der extreme Inhalt der Oper – darunter Körperaufhängungen und Hautschnitte – symbolisiert das Überwinden von Schmerz für die künstlerische Expression. Bei der Stuttgarter Premiere kam es zu 18 medizinischen Notfällen, was die ungebändigte Wirkung des Stücks unterstreicht.

Mit schockierenden Bildern und unorthodoxer Musik setzt sich Sancta mit der gewalttätigen Geschichte der Unterdrückung weiblicher Sexualität durch die Kirche auseinander. Die Wiederbelebung dieses umstrittenen Werks durch die Staatsoper Stuttgart sorgt dafür, dass seine Themen weiterhin für Diskussionen sorgen. Das Publikum darf eine kompromisslose Aufführung erwarten, die Vergangenheit und Gegenwart auf beunruhigende Weise verschmilzt.