Nachfolgekrise im Mittelstand: Warum Search Funds die Rettung für 215.000 Betriebe sein könnten

Admin User
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Eine Marktszene mit Stolen auf Display und einigen Menschen in der Nähe.

Nachfolgekrise im Mittelstand: Warum Search Funds die Rettung für 215.000 Betriebe sein könnten

Deutschlands mittelständische Unternehmen stehen vor einer drohenden Nachfolgekrise, da die Babyboomer-Generation in den Ruhestand geht. Bis 2025 könnten über 215.000 Betriebe Schwierigkeiten haben, geeignete Nachfolger zu finden – 231.000 von ihnen droht sogar die Schließung. Eine vielversprechende, aber hierzulande noch wenig genutzte Lösung sind Search Funds, eine Form von privatem Beteiligungskapital.

Im Gegensatz zu klassischen Private-Equity-Modellen setzen Search Funds auf weniger Investoren und bieten oft Mentorenrollen für die sogenannten „Searcher“ – häufig MBA-Absolventen mit begrenzter Führungserfahrung. In Deutschland werben Pioniere wie Wolfram Krauss von der Konkordia Unternehmensnachfolge GmbH oder Simon Glocker von der Albkorn Bäckerei & Konditorei Glocker für dieses Konzept.

Der Reiz von Search Funds liegt in ihrem Potenzial, die Nachfolgeproblematik zu entschärfen: Ein oder zwei „Searcher“ sammeln Kapital, um ein mittelständisches Unternehmen zu übernehmen und zu führen. Doch während in Nordamerika bereits 681 solche Fonds gegründet wurden, sind es in Deutschland seit 1984 nur 20. Florian Adomeit von Amber weist darauf hin, dass es an Käufern für kleine Betriebe mangelt – was die Krise weiter verschärft.

Um die Nachfolgekrise abzumildern, braucht es mehr Investitionen und Unterstützung für Search Funds. Angesichts der bisher geringen Verbreitung in Deutschland gibt es großes Wachstumspotenzial. Eine erfolgreiche Etablierung dieser Fonds könnte vielen Mittelständlern den Fortbestand sichern – und so das wirtschaftliche Rückgrat Deutschlands stärken.