K+S-Chef Meyer fordert mehr Tempo bei Europas Rohstoffstrategie und warnt vor Bürokratie

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K+S-Chef Meyer fordert mehr Tempo bei Europas Rohstoffstrategie und warnt vor Bürokratie

K+S-Chef Meyer: Europa braucht mehr Rohstoffe als nur Seltene Erden

Gastbeitrag von Michael Wudonig

Der größte deutsche Bergbaukonzern unterstützt die Initiative der EU-Kommission, die Versorgungssicherheit Europas mit Rohstoffen zu stärken.

Dr. Christian H. Meyer, Vorstandsvorsitzender des Kasseler Salz- und Düngemittelherstellers K+S, begrüßt zwar den neuen Rohstoffplan der EU, warnt jedoch, dass noch mehr getan werden muss.

Der Vorstandsvorsitzende des führenden Salz- und Düngemittelproduzenten K+S hat die neue Rohstoffstrategie der EU unterstützt, gleichzeitig aber auf dringenden weiteren Handlungsbedarf hingewiesen. Dr. Christian H. Meyer begrüßt zwar den RESourcEU-Aktionsplan, fordert jedoch schnellere Reformen, um bürokratische Hürden in der gesamten mineralischen und metallurgischen Produktion Europas abzubauen.

K+S fördert essenzielle Mineralien vor allem in Deutschland für den europäischen Markt. Doch das Unternehmen sieht sich immer wieder mit Verzögerungen konfrontiert – verursacht durch komplexe EU-Vorschriften. Dr. Meyer betont, dass diese Hindernisse die Aufrechterhaltung und den Ausbau der heimischen Produktion gefährden.

Der RESourcEU-Aktionsplan, den die Europäische Kommission vorgelegt hat, zielt darauf ab, Rohstoffprojekte zu beschleunigen. Dazu gehören gezielte Fördermaßnahmen, regulatorische Anpassungen und schnellere Genehmigungsverfahren. Bis Mitte 2026 plant die Kommission zudem Vorschläge für beschleunigte Zulassungsprozesse sowie einen nationalen Düngemittel-Aktionsplan vorzulegen.

Deutschland hat bereits eigene Maßnahmen angekündigt, um Genehmigungen bis zu diesem Termin zu vereinfachen und zu beschleunigen. Dazu gehören die Reduzierung des Umfangs von Umweltverträglichkeitsprüfungen sowie die Ausweitung der sogenannten „Genehmigungsfiktion“ – ein System, das Projekte automatisch voranschreiten lässt, wenn innerhalb einer festgelegten Frist keine Entscheidung fällt. Ziel ist es, die heimische Rohstoffgewinnung und Infrastrukturprojekte flexibler zu gestalten.

Dr. Meyer macht jedoch deutlich, dass die Reformen nicht nur kritische Rohstoffe (CRMs) umfassen dürfen. Er fordert eine breitere Entlastung von Vorschriften, um die gesamte mineralische und metallurgische Produktion in Europa zu schützen und auszubauen. Mit Verweis auf das effiziente Genehmigungssystem Kanadas ruft er die EU auf, ähnliche Beschleunigungsmechanismen einzuführen – ohne dabei Umweltstandards zu senken.

Der K+S-Chef warnt die Europäische Kommission zudem, ihre Zusagen zügig umzusetzen. Er verweist auf frühere Versäumnisse bei der Bürokratieabbau und betont, dass nun schnelles Handeln unerlässlich sei.

Sowohl der RESourcEU-Aktionsplan als auch die deutschen Vorschläge zielen darauf ab, regulatorische Hürden für Rohstoffprojekte abzubauen. Falls umgesetzt, könnten diese Änderungen Unternehmen wie K+S helfen, Verzögerungen zu verringern und die Produktion auszuweiten. Der Erfolg der Reformen wird davon abhängen, wie zügig und konsequent sie in die Praxis umgesetzt werden.