Digitaler Umbruch am Oberlandesgericht: 2026 startet die Aktenrevolution mit Terrorprozess

Digitaler Umbruch am Oberlandesgericht: 2026 startet die Aktenrevolution mit Terrorprozess
Tiefgreifende Veränderungen am Oberlandesgericht ab 2026: Digitalisierung und ein brisanter Prozess stehen bevor
Am Oberlandesgericht stehen 2026 weitreichende Neuerungen an: Mit der Einführung digitaler Systeme und einem anstehenden Großverfahren zeichnen sich bedeutende Veränderungen ab. Gleichzeitig meldet das Gericht Verschiebungen bei Fallzahlen und Bearbeitungsdauern in mehreren Spruchkörpern. Diese Entwicklungen folgen auf jüngste Erweiterungen und Effizienzsteigerungen in der Gerichtsarbeit.
Ab dem 1. Januar 2026 wird das Gericht in nahezu allen Abteilungen ein elektronisches Aktenmanagement einführen. Ausgenommen von dieser Digitalisierung bleiben jedoch Verfahren mit Bezug zur nationalen Sicherheit. Ein solcher Fall – ein Prozess gegen Angeklagte, denen die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vorgeworfen wird – soll im März 2026 beginnen. Nähere Angaben zu den Beschuldigten wurden bisher nicht veröffentlicht.
Im Familienrecht verkürzten sich 2025 die Bearbeitungszeiten deutlich: Die durchschnittliche Verfahrensdauer sank auf 5,4 Monate. Die Zahl der bearbeiteten Fälle stieg auf 1.617 (2024: 1.536). Gleichzeitig nahm die Anzahl der Haftprüfungsverfahren stark zu – bis Jahresende werden rund 670 Fälle erwartet.
Bei Strafrechtsbeschwerden war dagegen ein leichter Rückgang zu verzeichnen: Für 2025 werden 193 Neuzugänge prognostiziert. Dennoch verlängerte sich die durchschnittliche Bearbeitungsdauer leicht auf drei Monate. Bußgeld- und Strafverfügungsverfahren blieben auf hohem Niveau und summierten sich im selben Zeitraum auf 1.142 Fälle.
Im Zivilbereich entschied das Gericht 2025 über 4.684 Berufungen, obwohl die Zahl der Neueingänge zunahm. Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer dieser Verfahren blieb unter 16 Monaten. Im November 2025 bezog zudem das Handelsgericht neue, feierlich eröffnete Räumlichkeiten – ein weiterer Schritt in der laufenden Modernisierung des Gerichts.
Das Oberlandesgericht passt sich damit an steigende Fallzahlen an und verbessert gleichzeitig die Effizienz in zentralen Bereichen. Digitale Aufrüstung und neue Gebäude sollen die Abläufe beschleunigen, während einige Abteilungen – etwa im Bereich der nationalen Sicherheit – weiterhin nach traditionellen Verfahren arbeiten. Der anstehende Terrorismusprozess verleiht der Arbeitsbelastung des Gerichts im Jahr 2026 zusätzliche Brisanz.

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