Bundesbank-Chef Nagel greift Reformstau in Deutschland und der EU an

Bundesbank-Chef Nagel greift Reformstau in Deutschland und der EU an

Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hat die zögerliche Reformpolitik in Deutschland und der EU scharf kritisiert. Seine Äußerungen fallen in eine Phase, in der der Draghi-Bericht zur Wettbewerbsfähigkeit seit über einem Jahr auf der Stelle tritt. Nagel drängt nun auf rasche Veränderungen in der Rentenpolitik, bei der Bürokratie und in der Wirtschaftspolitik.

Nagel zeigte sich frustriert über die schleppenden Entscheidungsprozesse in der EU und die überbordende Bürokratie. Er warnte davor, Verzögerungen in Europa als unvermeidbar hinzunehmen – diese Haltung sei nicht mehr tragbar. Seine Kritik richtete sich sowohl gegen die Ineffizienz der Eurozone als auch gegen die politische Blockadehaltung in der deutschen Innenpolitik.

Nagels Forderungen spiegeln die wachsende Ungeduld mit den Reformverzögerungen in Deutschland wider. Die Stockungen beim Draghi-Bericht und die Streitigkeiten um die Rente haben den Handlungsbedarf deutlich gemacht. Seine Vorschläge setzen die Ampelkoalition nun unter Druck, in den kommenden Monaten konkrete Fortschritte vorzulegen.