Alternative Buchmesse 'Seitenwechsel' stellt Frankfurts politische Konformität infrage

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Ein aufgeschlagenes Buch mit Schrift darauf.

Alternative Buchmesse 'Seitenwechsel' stellt Frankfurts politische Konformität infrage

Susanne Dagen hat mit der "alternativen Buchmesse Seitenwechsel" in Halle eine Gegenveranstaltung zur Frankfurter Buchmesse ins Leben gerufen – als Reaktion auf deren wachsende politische Geschlossenheit. Dies geschieht vor dem Hintergrund jahrelanger Veränderungen im politischen Klima der Frankfurter Buchmesse und zunehmender Spannungen um rechtspopulistische Verlage. Die Frankfurter Buchmesse, 1949 als Ort der geistigen Freiheit gegründet, hat in den vergangenen Jahren einen Wandel durchlaufen. Während konservative und rechtspopulistische Verlage dort lange Zeit kaum präsent waren, positionierten sich der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Messeleitung 2017 erstmals öffentlich gegen "rechte Verlage". Dieser Schritt war das Ergebnis einer langjährigen Zuspitzung. Linksextremistische Gruppen hatten die Frankfurter Buchmesse wiederholt angegriffen, während die Führung bis 2017 Neutralität wahrte. Der politische Kurs änderte sich ab 2015 – begünstigt durch den Aufstieg der AfD und die intensiv geführten Migrationsdebatten. Ab 2018 wurden rechtspopulistische Aussteller zunehmend isoliert, woraufhin viele kleinere Verlage die Frankfurter Buchmesse verließen. Susanne Dagen initiierte als Protest gegen diese Entwicklung die "Charta 2017" und gründete daraufhin die alternative Buchmesse Seitenwechsel in Halle. Die diesjährige Ausgabe am 8. und 9. November 2025 zählte über 60 Aussteller, darunter rechtspopulistische Verlage wie Sturmzeichen Verlag & Versand und Verlag Antaios sowie kleinere Häuser wie Tichy, Kontrafunk und Junge Freiheit. Die Frankfurter Buchmesse wird unterdessen zunehmend von staatlich geförderten NGOs, Behörden und politisch konformen Verlagen geprägt. Die Seitenwechsel in Halle, von Susanne Dagen ins Leben gerufen, bietet eine Plattform für vielfältige politische Positionen – als Gegenentwurf zur wachsenden politischen Uniformität der Frankfurter Buchmesse. Mit über 60 Ausstellern, darunter auch rechtspopulistischen Verlagen, unterstreicht die Messe ihr Bekenntnis zu Meinungsvielfalt und freier Rede.